Der Barbier von Sevilla tanzt auf Figaros Hochzeit

Der Barbier von Sevilla (Rossini)

(Graf Almaviva: Figaro! Du bist fett geworden … / Figaro: das macht die Not, Herr Graf …)

Der alte Doktor Bartolo will sein junges Mündel Rosina heiraten. Diese hat sich in den schönen Jüngling Lindoro (Graf Almaviva) verliebt. Mithilfe des Faktotums Figaro, Almavivas früherem Diener, gelingt es jedoch, den Alten zu überlisten und für klare Verhältnisse zu sorgen.

Figaros Hochzeit (Mozart)

(Figaro: Will der Herr Graf den Tanz mit mir wagen?)

Figaro, inzwischen wieder Almavivas Diener, will Susanna, die Zofe der Gräfin - vormalig Rosina - heiraten. Der Graf, überdrüssig der Ehe, will bei Susanna das »Recht der ersten Nacht« wahrnehmen. Figaro, der nun erneut zu Höchstform aufläuft, kann dies in letzter Minute verhindern (entgeht dabei selbst knapp der Ehe mit einer reiferen Frau und findet sogar seine Eltern wieder) - ein toller Tag!

Buon apetito - con molto espressione


Über den Autor:

»Laster, Missbrauch und Willkür ändern sich nicht, sondern verstecken sich unter tausend Formen hinter der Maske der herrschenden Sitten: diese Maske herunter zu reissen ist die edle Aufgabe dessen, der sich dem Theater verschreibt. Ob er nun lachend oder weinend moralisiert … man kann die Menschen nur verändern, indem man sie zeigt wie sie sind. Die wirksame, wahrhaftige Komödie ist keine verlogene Lobeshymne, kein hohler akademischer Exkurs.« (Aus dem Vorwort vom Beaumarchais zu »Ein toller Tag oder Figaros Hochzeit.«)
Beaumarchais (1732 - 1799) gilt als größter Komödien- und Satirenschreiber nach Moliére. Mit seinen Bühnenstücken hat er das Theater revolutioniert und der Lebenswirklichkeit beträchtlich angenähert.


Mitwirkende

Gitti Rüsing (Fränkischer Theatersommer), Gesang und Spiel

Thomas Glasmeyer, Ausstattung, Text und Spiel

Andreas Rüsing, Musikeinspielungen

bst her. Den Herzog von Mantua im orangefarbenen Hemd und mit langem Haar, den buckeligen Rigoletto mit Kappe und Narrenstab oder seine Tochter Gilda im langen weißen Kleid und mit dicker Brille. Gekonnt wechselt er die Stimmen und Dialekte und streut so ganz nebenbei musikalisches Hintergrundwissen ein.

Bis es schließlich im „dritten Akt“ zum Showdown zwischen dem „La donna è mobile“ singenden, verkommenen Herrscher, der todesmutigen Gilda und dem Mörder Sparafucile kommt - bei Glasmeyer ein finsterer Pizzaria-Betreiber.

Wer war Verdi? War wer Verdi?, fragte der Sprecher zum Schluss. Schrieb nicht doch alle seine Opern Richard Wagner? Geschmack auf Wagner will Glasmeyer mit Iva Slancova demnächst im Bräuwerck machen. „Der Ring des Nibelungen“, gestrafft auf zweieinviertel Stunden, das wird schweißtreibend, für alle Beteiligten. Bleibt nur die Frage: Ob sich's zu Wagner genauso gut essen lässt?